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Bernd Fasching, Jean Gebser Schrein

Bernd Fasching, Jean Gebser Schrein

Bernd Fasching

Jean Gebser Schrein

Eisen, Mischtechnik auf Eisen, Holzwolle, angebrannte Holzwolle, Glas

78cm x 129cm x 10cm (geöffneter Zustand)

1949-81

Preis inkl. Steuer

 

Bestandteil der Ausstellung KOPF BAHNHÖFE
Propstei Sankt Gerold, Großwalstertal, Voralber, Österreich.

 

In „Ursprung und Gegenwart" (erschienen 1949) wies Jean Gebser auf eine entscheidende Denkwende in der Gegenwart hin. Er versuchte aufzuzeigen, daß sich die perspektivischen Strukturen menschlichen Denkens aufzulösen beginnen zugunsten einer Welt-schau, die den Menschen nicht mehr isoliert, sondern eingebettet in das Wirkungsgefüge des Kosmos begreift: die perspektivische Welt.

Ein Gedanke des Schweizer Kulturphilosophen Jean Gebser (1905 bis 1973) aus seinem Werk „Ursprung und Gegenwart" wurde in eine Eisenplatte eingraviert und der Witterung ausgesetzt. Damit konnte der Gedanke Rost ansetzen - und dieser Rost bildete die Grundlage für die Malerei.

(aus Bernd Fasching, Band Eins -Versuchsanordnungen im Feld der Kunst. 9 Beispiele, 1982-1995.

Diese Retrospektive widmet sich dem umfassenden Werk des österreichischen Künstlers Bernd Fasching (*1955-2021), der als Maler und Bildhauer das Zusammenspiel von Kunst, Raum und Betrachter auf einzigartige Weise erforschte. Bis zu seinem Tod im Jahr 2021 lebte und arbeitete er in Wien und Istrien. Ein zentrales Werk in seiner Schaffensphase war das Projekt 12 TAGE 12 NÄCHTE (1987–2006), bei dem er in sieben Stationen weltweit - Wien, Amsterdam, Köln, Jerusalem, New York und abschließend nochmals Wien - für zwölf Tage und Nächte in Galerien arbeitete. Die mythologischen Taten des Herkules dienten ihm dabei als Inspirationsquelle. Während dieser Zeit war er für das Publikum immer ansprechbar, und seine Werke entstanden im direkten Austausch mit den Besuchern. Die in diesem Zeitraum geschaffenen zwölf Gemälde reflektierten die Themen der Gespräche, während jeder Ort durch einen eigens komponierten Klang begleitet wurde. Fasching war auch für seine monumentalen Skulpturen und Installationen bekannt. 1990 schuf er die Skulptur DER HAMMER DES THOR am Eingang des Museums für Angewandte Kunst (MAK) in Wien. Mit Projekten wie A MORE COMPLEX REALITY (2009) in Istrien, einer Skulpturenformation, thematisierte er die Komplexität der Wirklichkeit und den ständigen Wandel unserer Wahrnehmung. Ein besonderes Highlight seiner Karriere war 2000 das Projekt WESTWERK im Wiener Stephansdom, wo Fasching als erster zeitgenössischer Künstler seine Werke in dieser historischen Kathedrale ausstellen durfte, wodurch seine Skulpturen und Malereien dabei in einen spannenden Dialog mit der Architektur traten. Neben diesen zentralen Arbeiten spielte Fasching auch mit dem Thema Energie in verschiedenen Projekten. So realisierte er 1994 DIE ENERGIE FRAGE im stillgelegten Kernkraftwerk Zwentendorf und in der Hospitalkirche Stuttgart, gefolgt von der Ausstellung DAS KRAFTWERK-IN-UNS im selben Jahr in Zürich. Weitere nennenswerte Ausstellungen waren KOPF-BAHNHÖFE (Westbahnhof Wien & Propstei St. Ruprecht Wien – 1992) sowie KUNST BRINGT KOHLE (Lugeck Wien – 1991). Faschings Werke verbinden auf einzigartige Weise Mythos und Gegenwart, Tradition und Moderne. Sein Schaffen, das auf der Begegnung zwischen Kunst und Betrachter basiert, bleibt bis heute von tiefer gesellschaftlicher und kultureller Relevanz.
Terminvereinbarung an office@artcare.at
Work #2091
Anfangsdatum 16/06/2023 08:00
Enddatum 30/12/2025 13:11
Total fällig auf Anfrage

Bernd Fasching, Jean Gebser Schrein